Folge 21

Aus U.S.S. Friendship

Zusammenfassung

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Autor: Yanas Edan
Titel: Folge 21

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Es war ruhig auf der Krankenstation. Nach und nach hatte sie ihre

Patienten entlassen können, sogar Lt jg T'Aenikh hatte sie zurück in ihr Quartier schicken können. Sie hatte der Romulanerin weitere 5 Tage Ruhe verordnet. Sie war nicht ganz sicher, ob T'Aenikh sich an ihre Weisungen halten würde, deshalb würde sie der Navigationsoffizierin morgen nachmittag einen Besuch abstatten, um sich davon zu überzeugen, daß diese sich die Ruhe, die sie brauchte auch tatsächlich gönnte. Müde rieb sie sich mit dem rechten Zeigefinger über die Flecken an ihrer Stirn. Sie und ihr Team hatten viele Überstunden schieben müssen in den letzten Tagen. Sie war froh, daß sie nun etwas Ruhe finden würde. Allerdings hatte sie vorher noch eine andere Aufgabe zu erfüllen. Eigentlich hätte der Erreger gar nicht erst an Bord kommen dürfen. Sie würde dafür sorgen, daß sich so etwas nicht wiederholte. "Computer, zeige mir die Aufenthaltsorte von Ensign Savan vor seinem Tod an, Auflistung zeitlich rückwärts", verlangte sie vom Großrechner des Schiffes, der irgendwo in den Eingeweiden des Konglomerats aus Metallen und Kunststoffen saß. Auf ihrem Display erschien die gewünschte Liste. Die Trill beugte sich in ihrem Sitz vor und studierte die Aufzeichnungen. Schnell scrollte sie die Liste herab. Sie ging davon aus, daß Savan sich an Bord der Station infiziert hatte. Sie mußte zurück zu seinem letzten an Bord kommen und prüfen, wieso er den Virus mit an Bord gebracht hatte.

Die Tür zur Krankenstation öffnete sich und die Ärztin warf einen Blick durch die Glasscheiben ihres Büros in den Eingangsbereich. Statt des erwarteten Patienten entdeckte sie dort die Counselor. Sie winkte ihre Freundin hinüber und diese kam mit den üblichen, energiereichen Schritten zu ihr hinüber und ließ sich im Besucherstuhl nieder. "Was kramst Du da noch, jetzt, wo Du alle Patienten wieder entlassen hast?", wollte sie dann wissen, während sie lässig ein Bein über das andere schlug. "Ich muß herausfinden, wo der Virus an Bord kam und unterbinden, daß sich so etwas wiederholt", erklärte sie, was sie für ihre Pflicht als Medizinerin hielt. Immerhin war sie für das gesundheitliche Wohl ihrer Kollegen verantwortlich und sie wollte die Lücke, die es da offensichtlich in den medizinischen Sicherheitsvorkehrungen gab finden und schnell schließen. "Deshalb brauchst Du nicht am Abend hier herumsitzen. Das kannst Du auch Morgen noch herausfinden und unterbinden", meinte die El Aurianerin im Besucherstuhl. Yanas seufzte. Natürlich konnte sie das auch morgen noch, aber Arbeiten zu verschieben war nie ihre Art gewesen. Das paßte eher zu ihrer impulsiven Freundin, die schon wieder quasi aus ihrem Stuhl aufsprang und sie aufforderte: "Laß uns im Starlight etwas essen gehen. Du kannst morgen weitermachen." Yanas zog eine Grimasse und löschte das Display. "Okay, gehen wir was essen", stimmte sie zu. Sie hatte bereits die Lücke gefunden und gleich morgen würde sie sich mit Mr. N'Daye darüber unterhalten, wie man sie schließen konnte.


"Sie wollen was?", fragte Savvy am nächsten Morgen die Chefärztin, die gerade mit einer Anforderung bei ihm aufgetaucht war. "Ich will eine Vorrichtung an der Luftschleuse, die eintretende Personen auf bekannte Erreger prüft und ihnen den Eintritt verweigert, wenn sie welche in sich tragen", erklärte die Trill ohne mit der Wimper zu zucken.

Ensign Savan war zuletzt über die Luftschleuse an Bord gekommen. Davor war er gebeamt worden. Zu dem Zeitpunkt hatte er den Erreger noch nicht in sich getragen. Yanas hatte die Transporterlogbücher dreimal gecheckt. Außerdem war es naherliegend, daß der Virus auf die Art und Weise an Bord gelangt war. Der Transporter hätte den Erreger ausgefiltert gehabt.

N'Daye kratzte sich am Kopf. "Ich nehme an, es genügt Ihnen nicht, wenn ich einen Scanner und ein Kraftfeld in der Luftschleuse errichte?", fragte er dann nach. Die Trill schüttelte mit dem Kopf. "Viele Viren werden durch die Luft übertragen. Wenn die Person irgendwo im Schiff ausatmet, dann haben wir sie an Bord. Dann können wir uns eine Vorrichtung an der Luftschleuse auch gleich sparen", führte sie das auch, was der Chefingenieur bereits vermutet hatte.

Der nickte jetzt. "Ich lasse mir die Sache durch den Kopf gehen und kontaktiere sie alsbald möglich mit einem Lösungsvorschlag", erklärte er. Die Ärztin nickte. Dann drehte sie sich herum und verließ den Maschinenraum.


Die Friendship hatte wieder an der Starbase angedockt. Nach Wochen des Aufenthalts im All war es schön, wieder die Annehmlichkeiten der Station in Anspruch zu nehmen. Und so saß sie nun mit Tomm van Haaren auf einer Bank im Park, der sich in der Kuppel der Station befand. Noch immer fand sie es faszinierend umgeben von Grün und den Sternen mitten im All zu sitzen. Dieser Park machte die Station definitiv zu etwas besonderem.

"Und wie habt ihr das ganze dann hier in den Griff bekommen?", wollte sie dann von ihrem Kollegen wissen. Sie hatte sich in den letzten Wochen vor ihrer Versetzung, in denen sie ihren Nachfolger eingewiesen hatte, mit dem Holländer angefreundet. Er war immer gut gelaunt gewesen. Und so hatten sie auch nach ihrer Versetzung auf das Schiff Kontakt gehalten, was nicht sonderlich schwer gewesen war, da die Friendship hier stationiert war.

Tomm zog die Schultern hoch. "Wir standen vor der Schwierigkeit, nicht zu wissen, wie viele Personen sich hier an Bord angesteckt hatten. Immerhin leben auf der Station mehrere 100.000 Lebewesen. Bis wir die alle untersucht gehabt hätten, wäre es längst zu spät gewesen. So hat Captain Bennett letztendlich entschieden, daß das entsprechende Medikament dem Trinkwasser beigemischt wird. Natürlich in einer Dosis, die niemandem wirklich schaden kann", erklärte er.

Die Trill nickte. Es hatte offensichtlich funktioniert, auch wenn sie selber nicht unbedingt zu solchen Mitteln gegriffen hätte. Man konnte nie wissen, was für Auswirkungen das auf die verschiedenen Metabolismen der vielen Spezies, die hierherkamen, haben konnte. Aber wenn man sich einer drohenden Epidemie gegenüber sah, dann mußte man wohl Abstriche machen.

Der Niederländer stand auf und reichte ihr die Hand. Lächelnd legte sie ihre eigene Hand hinein und ließ sich von ihm hochhelfen. Gemeinsam schlenderten sie dann gen Ausgang.


Mit hochgezogener Augenbraue sah Yanas Robert Grey hinterher, der Murray Summers stützte, der gerade an ihr vorbei in den Behandlungsbereich ihrer Krankenstation humpelte. Gerade hatte die Ärztin ihr Büro verlassen, um sozusagen die Lichter für die Nacht zu löschen. Es machte nicht viel Sinn, die Krankenstation ständig besetzt zu halten, während die Friendship an der Base vertäut lag. Stattdessen folgte sie nun den beiden Männern und sah Rob wortlos zu, wie er seinem Mitarbeiter auf eine der Bioliegen half.

"Mr. Grey, ist es unbedingt erforderlich, daß Sie mir regelmäßig quasi Ihre Mitarbeiter zu Füßen legen?", wollte sie dann vom Sicherheitschef wissen, während sie bereits den Diagnosemechanismus in der Liege aktivierte.

Rob hob die Schultern und meinte: "Sie übertreiben", was von ihr mit einem weiteren Hochziehen einer ihrer Augenbrauen quittiert wurde. "Er ist nur verstaucht", meinte sie, bezogen auf den Knöchel des Sicherheitsoffiziers auf ihrer Bioliege.

Rob sah ihr nach, wie sie zu dem Schrank trat, in dem sie ihre kleinen Behandlungsgerätschaften verstaut hatte. Kurz danach kam sie mit etwas in der Hand zurück, dessen Namen er nichtmal hätte benennen können. "Machen Sie bitte den Knöchel frei, Mr. Summers", meinte sie und drehte sich zu Rob herum, während sie geduldig darauf wartete, daß ihr Patient ihrer Aufforderung nachkam.

"Das ist diese Woche bereits der zweite kleine Unfall, Mr. Grey", kam sie nahtlos auf den Inhalt des Gespräches zurück, während sie zusah, wie Murray seine Hose hochkrempelte und dann vorsichtig aus Schuh und Knöchel schlüpfte.

Rob gab so was wie ein Knurren von sich und meinte: "Solche kleinen Unfälle können immer mal beim Training passieren." Sie quittierte mit einem Schnauben und aktivierte ihr Behandlungsgerät, von dessen Spitze daraufhin ein weiches, oranges Licht ausging. Sorgfältig führte sie das Licht in kreisförmigen Bewegungen immer wieder über den Knöchel, bis sie offensichtlich mit dem, was sie auf der Anzeige des Biobettes sah zufrieden war.

"Passen Sie auf, daß solche Unfälle nicht zu häufig passieren, Mr. Grey. Anderenfalls muß ich mir wohl doch mal den Trainingsplan Ihrer Leute in Hinblick auf gesundheitliche Risiken ansehen", erkärte sie dann, während sie das kleine Gerät in ihrer Hand deaktivierte.

Auf sein Gesicht trat der strenge Ausdruck, den er gewöhnlich für Kleinkriminelle bereit hielt. "Miss Edan, wir sind Sicherheitsoffiziere. Da gehören gesundheitliche Risiken zum Job", belehrte er sie und half gleichzeitig seinem Mitarbeiter von der Liege.

"Seien Sie die nächsten zwei Tage vorsichtig. Keine weiteren Trainingseinheiten. Anweisung vom Doc", ließ Yanas verlautbaren und setzte nun ihrerseits einen strengen Blick auf, den Avari Edan stets für die Kinder in ihrer Klasse reserviert gehabt hatte, wenn sie allzu sehr über die Strenge schlugen. "Haben wir uns da verstanden, Mr. Grey?", setzte sie überflüssigerweise nach. "Natürlich, Doc. Ich brauche gesunde Mitarbeiter", antwortete er ihr, bereits mit Summers auf dem Weg zum Ausgang.

Yanas betrachtete die sich schließenden Türen, dann räumte sie den Osteogenen Stimulator an seinen Platz zurück. Sie trat hinüber zur Tür, die sich öffnete. "Computer, Lichtniveau auf 0% absenken", meinte sie, was dazu führte, daß die Lampen in der Krankenstation verlöschten. Dann verließ sie den Raum und ließ damit die dunkle

Krankenstation zurück.


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